Waldgespräche

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Klimawandel braucht Naturverstand

Die Abgeordnete Mag. Indra Collini, welche für die NEOS im Landtag entsendet ist, nahm mit großem Interesse die aktuellen Verbandsthemen auf. In Verbindung mit einer Exkursion im Revier Sieghartsreith (Japons/Waldviertel) der Guts- und Forstverwaltung Horn wurden eingehend über die Themen Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Waldbewirtschaftung beleuchtet. Neben den Ergebnissen einer Klimastudie zeigte Obmann ÖKR DI Markus Hoyos auf, welche Herausforderungen umfassende EU-Regelungen auf der Suche nach Lösungen für den Klimaschutz mit sich bringen. Derartiges Regelwerk könnte mitunter dazuführen, dass die Durchführung wichtiger Forschungsprojekte erschwert werde.

In diesem Zusammenhang wurden auch Zielkonflikte mit Gesetzesinitiativen wie dem Nature Restoration Law angesprochen oder Ansätze, welche durch überbordende bürokratische Regelungen die Bewirtschaftung und damit Versorgungssicherheit gefährden. Im Gespräch konnte der Verbandsobmann überzeugend darlegen, dass diese zunehmend praxisferne Agrar- und Umweltpolitik eine unabhängige, produktive nachhaltige Land- und Forstwirtschaft schädigen. Damit verbunden werden Lösungsansätze, welche den Klimawandel eindämmen könnten, verhindert. 

Unbestritten ist, dass die Erreichung der Klimaziele vorangetrieben werden muss. Gerade Österreich bietet viel Potenzial für erneuerbare Energien. Welche positiven Ansätze diesbezüglich in der Raumordnung bereits ihren Niederschlag gefunden haben und wo noch Verbesserungspotenzial möglich wäre, konnte diskutiert werden.

Die land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe bewahren über Jahrhunderte Kulturdenkmäler in NÖ und sind auch für den Tourismus eine wichtige Triebfeder. Herausforderungen wie Liebhaberei und Auswirkungen der Gesamtenergieeffizienz-Richtlinie bei historischen Gebäuden fanden im Austausch ebenfalls ihren Platz.

Der Termin bot ausreichend Gelegenheit, um auch die aktuellen landwirtschaftlichen Themen zu besprechen. Insbesondere steht die nachhaltige landwirtschaftliche Produktion derzeit stark unter Druck. Eine hohe Inflation drückt auf die Exporte und hohe Produktionsstandards führen zu einer geschwächten Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft. Verschärft ist die Situation durch den Krieg in der Ukraine. Der ungeregelte Solidaritätskorridor führt zu schwierigen Zeiten für Erzeuger. Die Getreidepreise sinken bei gleichzeitig hohen Erzeugungskosten. Hier ist dringender politischer Handlungsbedarf gegeben.