Podiumsdiskussion

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Artenvielfalt und Forstwirtschaft: Natürliche Feinde?

Die Diskussion verdeutlichte, dass es einen ganzheitlichen Ansatz benötigt, um die Vielfalt des Waldes zu erhalten. Sowohl der Schutz der Artenvielfalt als auch die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sind von großer Bedeutung. Dabei wurden auch ökonomische Aspekte angesprochen, denn die Erhaltung und der Aufbau eines klimafitten Waldes benötigen Investitionen.

Eine zentrale Frage, die während der Veranstaltung aufkam, war, ob ein Wald immer bewirtschaftet werden muss oder sogar Forstwirtschaft und Artenvielfalt Gegensätze darstellen. Einige sehen einen unberührten Urwald als praktisch an, da man dort scheinbar nichts tun muss.

Reinhard Pekny betonte in seinen Ausführungen, dass Biodiversität und Forstwirtschaft nicht im Wettbewerb stehen. Er sprach von einem "Handicap der Forstwirtschaft“. Pekny verdeutlichte in seinen Statements, dass die Erhaltung der Artenvielfalt eine essentielle Aufgabe sei und dass der Wald als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere erhalten werden müsse.

Dem stimmte der Verbandsobmann Markus Hoyos zu, aber er präsentierte zugleich die vielseitigen Perspektiven des Forstwirts. Er betonte, dass aktive Waldbewirtschaftung ein Lösungskonzept vor dem Hintergrund des Klimawandels darstellt. Insbesondere in Zeiten, in denen der Wald von zunehmenden Extremwetterereignissen und Schädlingsbefall bedroht ist, sei eine angepasste Bewirtschaftung notwendig, um den Wald widerstandsfähiger zu machen. Hoyos gab Einblicke in seine Versuche mit anderen Baumarten, um den Wald zukunftsfähig zu gestalten und so den kommenden Generationen einen intakten Lebensraum zu hinterlassen.

Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass ein umfassendes Verständnis für die Natur auf allen Ebenen notwendig ist. Nur durch eine kooperative Zusammenarbeit zwischen, Forstwirten, Naturschützern, Politik und Gesellschaft können Lösungen gefunden werden, die den Schutz der Artenvielfalt und die nachhaltige Nutzung des Waldes miteinander vereinen.

Die Diskussionsveranstaltung im Museum Niederösterreich bot einen interessanten Einblick in die verschiedenen Perspektiven auf die Beziehung zwischen Artenvielfalt und Forstwirtschaft. Sie verdeutlichte, dass es keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen gibt. Vielmehr erfordert es einen offenen Dialog auf Basis eines Naturverstandes und eine gemeinsame Anstrengung, um langfristige Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz der Natur als auch die Bedürfnisse der Gesellschaft berücksichtigen.