Jägerkongress

Klimafitte Lebensräume: Die Rolle der Jagd

Im April veranstaltete der NÖ Jagdverband erstmals einen Expertenkongress, um angesichts des Klimawandels und des Artenschwunds, Ziele, Strategien und Maßnahmen für Wildtiere und Lebensräume zu diskutieren. Stefan Wukowitsch vom Erzbischöflichen Forstamt wurde vom Verband nominiert und brachte bei der Veranstaltung auf dem Podium den ganzheitlichen Blick aus der land- und forstwirtschaftlichen Betriebspraxis ein.

Der Kongress markierte den Beginn einer Initiative des NÖ Jagdverbands mit dem Schwerpunkt Lebensraum. Ziel ist es, in verschiedenen Folgeveranstaltungen mit Grundeigentümern und allen Nutzergruppen konkrete Maßnahmen zu einem Gesamtpaket zu schnüren. In Folge sollen durch

  • gemeinsame Strategien,
  • eine arten- und strukturreichen Attraktivierung und
  • eine zukunftsorientierten Lebensraumgestaltung und -vernetzung unter Mitwirkung natürlicher Prozesse,

Lebensräume standortgerecht entwickelt sowie klimafit gemacht werden.

Es wurde unterstrichen, dass nur mit einer Vielfalt an Maßnahmen und einem ganzheitlichen Ansatz die heimischen Lebensräume für den Kampf gegen den voranschreitenden Klimawandel gerüstet werden können. Zudem wirkt sich die zunehmende Freizeitnutzung durch den Menschen auf Habitate aus und führt zu Qualitätsverlusten.

Der Kongress betonte die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Blicks auf das Ökosystem. Zentrale Themen waren dabei die Nutzung von Naturräumen durch den Menschen und die Schaffung von stabilen Rahmenbedingungen, die sowohl eine Nutzung als auch die Erbringung von Leistungen ermöglichen.

Stefan Wukowitsch vom Erzbischöflichen Forstamt, vom Verband nominiert, stand als Gesprächspartner beim Praxisteil zur Verfügung. Er diskutierte mit Leopold Obermair (NÖ Jagdverband), Johannes Schmuckenschlager (LK Niederösterreich), Nikolaus Lienbacher (LK Salzburg), Martin Gruböck (Pro Natur) und Stefan Schörghuber (Österreichische Bundesforste). Alle sprachen sich für eine Senkung des Bürokratieaufwandes aus und waren sich einig, dass es vielmehr eine angemessene und ausreichende Vergütung für intakte vielfältige Lebensräume braucht. Stefan Wukowitsch verdeutlichte mit der Aussage „Zwettl wird in 100 Jahren so warm sein wie Athen“, dass angesichts zunehmender Extremwetterereignisse als Folge der Klimaveränderungen ein stabiler Waldbestand durch eine aktive Waldbewirtschaftung erforderlich ist. Eine nachhaltige Bewirtschaftung gilt als Lösungskonzept, um den klimatischen Herausforderungen mit resilienten Lebensräumen zu begegnen.

Link: Expertenkongress NÖ Jagdverband – Nachbericht und Fotos